Die wichtigsten Ergebnisse in Kürze
1. Knapp zwei Drittel der Einrichtungen und Organisationen der Freien
Wohlfahrtspflege mussten aufgrund finanzieller Schwierigkeiten in
den vergangenen beiden Jahren ihre Angebote einschränken oder
ganz einstellen.
2. Mehr als drei Viertel der Befragten rechnen damit, ihre Angebote
auch 2025 weiter zurückfahren zu müssen.
3. Mehr als 70 Prozent der Einrichtungen und Organisation befürchten,
dass sich die Reduzierung der Angebote negativ auf demokratisches
Engagement vor Ort auswirken wird.
Lesen Sie hier die gemeinsame Pressemitteilung Pressemitteilung der Diakonie Deutschland (im Wortlaut abgestimmt mit allen anderen Bundes-Wohlfahrtsverbänden) in ganzer Länge:https://www.bagfw.de/fileadmin/user_upload/Veroeffentlichungen/Presseme…
Hier finden Sie die Ergebnisse der Umfrage in Form einer Zusammenfassung: https://www.bagfw.de/fileadmin/user_upload/Veroeffentlichungen/Presseme…
Diese Zahlen stehen im starken Kontrast dazu, wie die Befragten die Angebotslage in ihren Tätigkeitsfeldern vor Ort einschätzen: 65,4 Prozent sind der Meinung, dass entsprechende soziale Angebote in ihren Kommunen und Regionen nicht oder nur teilweise ausreichend vorhanden sind (siehe Abbildung 3). Damit wird deutlich: In einer Situation, in der Angebote im sozialen Bereich in weiten Teilen des Landes fehlen, führten fehlende Finanzierungszusagen dazu, dass sich das Angebot weiter verknappt hat.
Einführung zur Umfrage
Derzeit erstellt die Bundesregierung den Haushaltsentwurf für 2025. Vor dem Hintergrund der durch das Finanzministerium kommunizierten Sparzwänge, treibt viele Menschen die Frage um: Wo wird gekürzt werden? Und welche Folgen wird dies haben? Mit der vorliegenden Umfrage wollten wir – die sechs Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege – ergründen, in welcher finanziellen Lage unsere Einrichtungen und Dienste dem Haushaltsentwurfentgegensehen. Wie resilient ist das System angesichts des anhaltenden Spardrucks? Und welche Potentiale bleiben auf der Strecke? Bereits 2022 und 2023 haben Befragungen durch die Wohlfahrtsverbände gezeigt, dass die Träger der gemeinnützigen sozialen Arbeit unter erheblichem finanziellem Druck stehen. Steigende Lohnkosten, Preissteigerungen und stetig wachsende Bedarfe, z.B. im Bereich der Migrationsberatung oder der Altenhilfe, werden kaum oder gar nicht durch Fördermittelgeber und Kostenträger ausgeglichen. Damit wird sogar jede „Nullrunde“ zum realen Verlust an Handlungsspielraum – und jede Kürzung gefährdet das Überleben von Angeboten und ihren Trägern. Die Ergebnisse unserer Umfrage zeigen, dass eine Trendwende bei der Finanzierung der sozialen Arbeit bisher ausgeblieben ist. Schlimmer noch: Der Abwärtstrend scheint sich zu beschleunigen.
Methodisches und Stichprobe
Die teilstandardisierte Online-Umfrage bestand aus 11 Fragen und fand im Zeitraum 7. bis 16. Juni 2024 statt. Die Teilnahme war anonym und freiwillig. Beworben wurde die Umfrage über Mail-Verteiler und Newsletter der beteiligten Wohlfahrtsverbände sowie über die sozialen Medien. Insgesamt gingen 8297 valide Fragebögen ein.