Direkt zum Inhalt

Olympischer Geist weht im HSK

Ein buntes Tuch mit der Aufschrift Welcome

Der Countdown läuft. Am 17. Juni fällt in Berlin der Startschuss für die diesjährigen Special Olympics World Games für Menschen mit anderen Lernmöglichkeiten und mehrfacher Behinderung. Rund 7.000 Athlet*innen aus 170 Nationen treten eine Woche lang miteinander in 26 Sportarten bei dieser größten inklusiven Sportveranstaltung der Welt an, die für mehr Anerkennung und gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit anderen Lernmöglichkeiten wirbt. Aber nicht nur in Berlin laufen derzeit die Vorbereitungen auf Hochtouren. Auch in den Sauerland-Städten Meschede, Olsberg und Winterberg geht der Puls schneller.

Denn die Städte im Hochsauerlandkreis sind Gastgeber, sogenannte Host Towns, für Sportlerinnen und Sportler aus dem Ausland. Wenige Tage vor den olympischen Spielen in Berlin werden insgesamt 162 Athlet*innen aus Hongkong, Andorra und dem afrikanischen Burundi in Winterberg, Olsberg und Meschede zu Besuch sein. Vom 12. bis zum 15. Juni können sich die Sportlerinnen und Sportler von der Gastfreundschaft im HSK überzeugen. „Wir freuen uns sehr, dass wir die Sportler und ihre Begleiter im Hochsauerlandkreis begrüßen dürfen”, sagt Landrat Dr. Karl Schneider. „Das Host-Town-Projekt bietet allen Bürgerinnen und Bürgern, Einrichtungen, Vereinen und Institutionen in unserer Region die Möglichkeit, sich an Projekt und Inklusion im Hochsauerlandkreis zu beteiligen.“

Nach dem die Städte Meschede, Olsberg und Winterberg Ende 2021 ihre Bewerbung mit Unterstützung des Hochsauerlandkreises und der Arbeitsgruppe „Vielfalt bewegt den HSK“ eingereicht haben, folgte im Januar 2022 die Zusage als Host Town. „Ein erster gemeinsamer Austausch mit den Kommunen, der HSK-Behinderten-Interessen-Vertretung B.I.V., dem Kreisportbund, dem Josefsheim Bigge und der Torfabrik aus Meschede hat gezeigt, dass die Akteurinnen und Akteure hochmotiviert sind und gemeinsam das Thema Sport und Inklusion im Hochsauerlandkreis weitervorantreiben möchte“, erinnert sich Dr. Klaus Drathen, Kreisdirektor und zuständiger für das Thema Inklusion beim Hochsauerlandkreis.

Mit der Bekanntgabe der Delegationen ging es für die Host-Towns in die konkrete Planung. Sie sich seitdem um die Unterbringung, die Verpflegung, die Organisation der An- und Weiterreise und vor allem um inklusive Sportprojekte für die Delegation kümmern. Die Koordination hat der Kreis übernommen. Das Ziel aller Beteiligten: ein starkes Signal zur Förderung der Inklusion an die Bürgerinnen und Bürger im Kreisgebiet zu senden. Die teilnehmenden Akteure und Vereine sollen außerdem die Chance erhalten, sich im Rahmen des Gastgeber-Programms weiterzubilden und sich zu vernetzen.

Heiße Phase hat begonnen

Das Organisationsteam des Gastgeberstädte.

Für Katrin Mette-Coolen, die den Hochsauerlandkreis im Vorbereitungsteam vertritt, und ihre Mitstreiter*innen Dorothee Hüster, Stadt Meschede, Dennis Struck, Stadt Olsberg, und Marius Tampier, Stadtmarketing Winterberg, hat die „heiße Phase“ unlängst begonnen. Am 6. Mai wurde symbolisch eine olympische Fackel entflammt und zwischen den drei Host Town-Städten Winterberg, Olsberg und Meschede unter dem Special Olympics-Motto „Zusammen unschlagbar“ von rund 120 Sportlerinnen und Sportlern mit und ohne Behinderung über die 44 Kilometer lange Strecke getragen. Im Vorfeld hatten sich zahlreiche Kindergärten, Schulen und Organisationen der drei Gastgeber-Städte beteiligt, um die längste Sport-Bande des HSK entstehen zu lassen. Die Ergebnisse, die die Vielfalt im Kreisgebiet plastisch darstellen sollen, wurden in den Host Towns beim Start in Winterberg und beim Einlauf der Fackelläuferinnen und Fackelläufer in Olsberg und Meschede präsentiert. Begleitet wurde der Lauf von einem bunten Rahmenprogramm. „Am 13. Juni werden die Banner im Dünnefeldstadion in Meschede noch einmal zu sehen sein und dann wieder ihren Gestaltern wieder gegeben“, sagt Dorothee Hüster vom Organisation-Team aus Meschede, die die Idee für die Sport-Banner hatte.

Die Fackel wird von einem Jungen im Rollstuhl gefahren..

Das Fest der Vielfalt am 7. Mai in Meschede präsentierte eine bunte Fülle an Aktivitäten, die für alle zugänglich waren. Es gab Spiel- und Sportstationen für Kinder und Erwachsene sowie Auftritte von lokalen Künstlern. „Von einer Fotobox, über einen Boccia-Schnupperkurs, einem Spielmobil, Informations- und Spieleständen bis zu Fahrrädern zum Ausprobieren für Menschen mit Behinderung gibt gab es viel zu sehen und zu erleben“, blickt Dorothee Hüster zurück. „Das Fest sollte die Gemeinschaft stärken und alle daran erinnern, dass wir zusammen unschlagbar sind.“ Alle zu ermutigen, zusammenzukommen, Spaß zu haben und einander kennenzulernen, um ein inklusives und respektvolles Miteinander zu fördern, war das Motto des Tages

Berlin, wir fahren nach Berlin

Am 12. Juni wird es dann richtig spannend, wenn in Meschede elf Gäste aus Burundi, in Olsberg 25 Gäste aus Andorra und in Winterberg 126 Gäste aus Hongkong in Winterberg eintreffen werden. „Dabei wird es ganz unterschiedliche Programme geben, die auf die jeweiligen Bedürfnisse der Athletinnen und Athleten zugeschnitten werden“, sagt Kathrin Mette-Coolen.

Natürlich stehen Begegnungen von Mensch zu Mensch ganz oben auf dem Programm, bevor es dann zu den eigentlichen „Spielen“ nach Berlin geht. In Meschede ist zum Beispiel ein gemeinsames Training der Athleten aus Burundi, der Torfabrik Meschede und den Judoka des Behinderten-Sport-Vereins im Dünnefeld-Stadion geplant. Kinder aus Schulen und Tageseinrichtungen werden ihre selbstgebastelten Gastgeschenke übergeben. In Olsberg werden die Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit haben, die Delegation aus Andorra bei der inklusiven „Athleten-Disco“ im Josef-Prior-Saal des Josefsheim kennenzulernen. Zudem wird es auch hier öffentliche Trainingseinheiten geben. In Winterberg steht unter anderem ein gemeinsamer Ausflug der Sportler*innen aus Honkong und Bürger*innen zum Hilchenbachsee auf dem Programm.

Die Band The Inclusions spielte beim Fest der Vielfalt auf.

Fazit: Inklusion gewinnt

Auch wenn die spannenden Spiele und Wettbewerbe erst noch folgen werden. Eine Siegerin steht bereits fest: die Inklusion im HSK. „Wir sind unserer großen Vision ein weiteres Stück nähergekommen“, unterstreicht Kreisdirektor Dr. Klaus Drathen. „Menschen mit und ohne Behinderung, verschiedener Nationen und Kulturen treffen aufeinander und überwinden Vorurteile, in diesem Fall durch die Kraft des Sports.“ Um so einen echten Wahrnehmungswandel gegenüber Menschen mit anderen Lernmöglichkeiten zu erreichen – für mehr selbstbestimmte Teilhabe, für mehr Wahlmöglichkeiten, für mehr Sichtbarkeit in unserer Gesellschaft.

Alle aktuellen Informationen und Termine gibt es auf dem Instragram-Kanal des HSK.

 

Zum Hintergrund:

  • Die Special Olympics World Games gehen auf eine Idee der Kennedy-Familie in den 1960er-Jahren zurück und sind vom Internationalen Olympischen Komitee anerkannt.
  • Alle zwei Jahre kommen Menschen aus aller Welt zusammen, um sich in sportlichen Wettkämpfen zu messen.
  • Die Vision der Spiele in Berlin 2023 ist eine inklusive Gesellschaft durch die verbindende Kraft des Sports.
  • Menschen mit anderen Lernmöglichkeiten sollen gleichberechtigten Zugang zu Sport, Bildung, Arbeit und zur Gesundheitsversorgung erhalten.

Fotos: Günter Mertens und Stadt Meschede

 

Termine Special Olympics im HSK

Meschede, 13. Juni von 16 bis 18 Uhr
Begegnungen zwischen Sportler*innen und Bürger*innen beim gemeinsamen Training der Athleten aus Burundi, der Torfabrik Meschede und den Judoka des Behinderten-Sport-Vereins im Dünnefeld-Stadion

Olsberg Dienstag, 13. Juni, ab 19 Uhr
Inklusive Athleten-Disco im Josef-Prior-Saal des Josefsheim mit den Sportler*innen aus Andorra

Winterberg, Mittwoch, 14. Juni, nachmittags
Gemeinsamer „Ausflug in die Natur“ mit den Athlet*innen aus Hongkong zum Hillebachsee in Niedersfeld