Behindert mich nicht!
Vier Frauen mit Behinderung zeigen in einer Postkartenaktion der Kompetenzzentren Selbstbestimmt Leben NRW, dass sie mitten im Leben stehen, ihren Weg gefunden haben und starke Persönlichkeiten sind.
„Er ist seit Jahren an einen Rollstuhl gefesselt!“, „Sie leidet an Muskelschwund!“ Sprache ist verräterisch und legt offen, was viele Menschen über ihre Mitmenschen mit Behinderung denken: Sie seien Opfer ihrer Schicksale, die Mitleid und Unterstützung benötigen. Ein hartnäckiges Vorurteil, das die Kompetenzzentren Selbstbestimmt Leben NRW mit einer Postkartenkampagne plakativ widerlegen wollen.
Mutig. Lebensfroh. Tatkräftig. Engagiert. Vier Frauen, in Szene gesetzt von der Kölner Fotografin Bettina Flitner, zeigen deutlich, wie sie zu Leben stehen und was sie von diesem erwarten. Ihre Botschaft: „Behindert mich nicht!“ Sie fordern Akzeptanz und aktive Teilnahmemöglichkeiten an der Gesellschaft.
Menschen mit Behinderung mögen körperliche, sinnesbezogene oder kognitive Einschränkungen haben. Doch ist es ihre jeweilige Umwelt, die sie fremdbestimmt und/oder behindert. Denn wären zum Beispiel alle Bürgersteige flach, gäbe es überall Aufzüge, wären alle Anträge in Behörden in Leichter Sprache verfasst, wäre Gebärden- und Schriftdolmetschung bei öffentlichen Veranstaltungen selbstverständlich oder verfügten alle Fernsehsendungen über Audiodeskription, dann könnten alle Menschen einfach(er) teilhaben.
Die KSL NRW wollen mit dieser Aktion Aufmerksamkeit dafür schaffen, dass Barrieren weiterhin abgebaut werden müssen und dies bald geschehen muss. Die bestehenden Barrieren und Vorurteile behindern betroffene Menschen darin, die gleichen Chancen nutzen zu können wie nichtbehinderte Menschen. Frauen mit Behinderung sehen sich oftmals einer Doppel-Diskriminierung ausgesetzt. Darüber hinaus sind doppelt so häufig Opfer von Gewalt wie nichtbehinderte Frauen.
Die Fotos von Christine Linnartz, Jenny Westbomke, Barbara Combrink-Souhjoud und Nicole Andres bringen zum Ausdruck, dass diese Frauen mit Behinderung mitten im Leben stehen, ihren Weg gefunden haben und starke Persönlichkeiten sind. Die vier mussten selbst Mut aufbringen, um sich in der Öffentlichkeit zu präsentieren. Sie wollen damit aber auch anderen Menschen mit Behinderung Mut machen, öffentlich Position zu beziehen.
Wer wir sind: Das KSL Arnsberg
Die Kompetenzzentren Selbstbestimmt Leben NRW sind Anlauf- und Koordinierungsstellen rund um Fragen zu Behinderung und Beeinträchtigung. Ziel ist es, die gesellschaftliche Akzeptanz von Inklusion und die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen in allen Lebensbereichen der Gesellschaft merkbar zu steigern. Dazu arbeiten die KSL intensiv mit den relevanten politischen und gesellschaftlichen Gruppen, Institutionen und Organisationen zusammen. Sie entwickeln hierzu Ideen und Konzepte, suchen nach praktikablen und innovativen Lösungen.
Für den Regierungsbezirk Arnsberg ist das KSL Arnsberg zuständig. Es ist im Rahmen des Aktionsplanes NRW inklusiv der Landesregierung entstanden und eines von insgesamt sechs Kompetenzzentren Selbstbestimmt Leben in Nordrhein-Westfalen. Es hat seinen Sitz in Dortmund. Träger ist der Verein „MOBILE – Selbstbestimmtes Leben Behinderter e.V.“. Finanziert werden die Kompetenzzentren Selbstbestimmt Leben vom Land Nordrhein-Westfalen sowie aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds.
Service
Die Postkarten werden im Rahmen von öffentlichen Aktivitäten des KSL Arnsberg im Regierungsbezirk verteilt. Interessenten können die Karten in kleinen Stückzahlen beim KSL Arnsberg kostenlos anfordern.
Kontakt
Michael Kalthoff-Mahnke
Kompetenzzentrum Selbstbestimmt Leben für den
Regierungsbezirk Arnsberg – Öffentlichkeitsarbeit
Roseggerstraße 36
44137 Dortmund
Telefon 0171 8362410
E-Mail presse@ksl-arnsberg.de