Das Persönliche Budget steht im Lehrplan des Ausbildungsganges Heilerziehungspflege des Berufskollegs Börde in Soest. Um den Auszubildenden das Thema möglichst praxisnah zu vermitteln, fragte Lehrerin Bettina Ademmer beim KSL Arnsberg an, ob Christiane Rischer als Expertin für das Thema hierzu eine Unterrichtseinheit gestalten könnte Diese Aufgabe hat Christiane Rischer gerne wahrgenommen. Am 20. Juni stand sie in Soest vor rund zwanzig künftigen Heilerziehungspfleger*innen. Nach einer kurzen Vorstellung des Kompetenzzentrums Arnsberg und dem willkommenen Hinweis, dass MOBILE – Selbstbestimmtes Leben Behinderter e.V. in Dortmund (Trägerverein des KSL Arnsberg) künftigen Heilerziehungspflegern gerne die Möglichkeit zu einem Praktikum gibt, startete der Unterricht mit grundsätzlichen Informationen zum Persönlichen Budget.
Mithilfe des Videos „Persönliches Budget - mehr als Geld“ (das von den KSL.NRW produziert wurde), in dem sich sowohl Menschen mit Behinderung vorstellen, die ihr Leben mithilfe des Persönlichen Budget selbstbestimmt gestalten als auch deren Assistenzkräfte, wurde das Thema sofort anschaulicher.
Von den „echten Menschen“ im Video ging es in Kleingruppen zur Bearbeitung von erdachten Fallbeispielen, denn alle sollten neben der Theorie auch von der praktischen Anwendung des Persönlichen Budgets eine Vorstellung bekommen. Entlang von drei Aufgaben, arbeiteten sie sich ins Thema ein.
Die erste Fragestellung lautete „Was möchte der Mensch in diesem Fallbeispiel gerne tun?“ Die Schüler*innen waren aufgefordert, den kreativen Blick über den Tellerrand zu wagen. Wenn es darum geht, dass Wunschbedarfe von Menschen mit Behinderungen erfüllt werden, kann durchaus auch ein Kurs der VHS zur Umsetzung infrage kommen, oder auch die anteilig gezahlte Gemeinschafts- Ateliermiete einer Malerin mit einer psychischen Erkrankung. Zielsetzung ist immer das Erreichen eines Teilhabeziels.
Nachdem jede Kleingruppe ein Teilhabeziel formuliert hatte, ging es zum nächsten Schritt: Wie kann die benötigte Hilfe organisiert werden? Welche Aufgaben kommen auf die leistungsberechtigte Person oder gesetzliche Vertreter*innen zu? Wie können diese bewältigt werden? Wie werden die genauen Kosten für benötige Leistungen ermittelt? Abschließend sollten die Schüler*innen von einem positiven Bescheid ausgehend noch die Umsetzung mitsamt der finanziellen Abwicklung und Qualitätssicherung erarbeiten. Mit diesen für sie überwiegend neuen Fragestellungen verging die Zeit bis zum Ende der viereinhalbstündigen Unterrichtseinheit wie im Flug.
Lehrerin Bettina Ademmer war ebenso wie Referentin Christiane Rischer froh über die intensive Auseinandersetzung der altersgemischten Schüler*innengruppe mit dem wichtigen Thema des Persönlichen Budgets.
Ansprechpartnerin beim KSL Arnsberg für fachliche Fragen: Christiane.Rischer@Ksl-Arnsberg.de