Das erste inklusive Sportfest im Kreis Olpe ist am 4. Mai, passend zum Europäischen Protesttag für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen, "über die Bühne" gegangen. Organisiert worden war es von einem Aktionsbündnis aus 17 Institutionen, Organisationen und Vereinen.
Den Besucher*innen wurde an zwei Veranstaltungsorten viel Action geboten: Nach einer Probestunde Lachyoga im Heimatmuseum konnten sich auf dem Marktplatz davor verschiedene Vorführungen der Vereine ansehen und vor allem: dort auch selbst aktiv werden. Sei es bei einem kleinen Parcour, sei es beim Showdown-Match mit lichtdichten Brillen oder einem Testtraining im Rollstuhlrugby.
Die Hansa-Sporthalle war zu diesem Zweck unter anderem mit vielen Sportrollstühlen bestückt. Yves Maubach hatte sie extra in Koblenz ausgeliehen, um allen Interessierten den einzigen Para-Kontaktsport näher zu bringen. Und diejenigen, die es unter seiner Anleitung ausprobierten ließen sich von seiner Begeisterung anstecken. Es wurde ziemlich laut in der Halle: Metallrollstuhl knallte im Eifer des Gefechts auf Metallrollstuhl.
ROLLSTUHLRUGBY-AKTIONSTAG FÜR EINSTEIGER AM 11. JULI BEIM TUS 09 DROLSHAGEN
Yves Maubach machte darauf aufmerksam, dass die Rollstühle für Rugby extrem stabil sein müssen. Er selbst ist aktiver Spieler der Rollstuhlrugby-Bundesliga und hat zeitweise auch in der Nationalmannschaft gespielt. Er bietet im Juli einen Aktionstag für Einsteiger im Rollstuhlrugby an, siehe hier: https://www.tus-09-drolshagen.de/sportangebot/rollstuhlrugby/ Dieses Angebot richtet sich vor allem an Kinder ab 8 Jahren.
Wer mehr über die olympische Parasportart Rollstuhlrugby wissen möchte, findet hier eindrucksvolle Schilderungen: https://www.dbs-npc.de/nachrichten-1061/bis-die-stuehle-fliegen-nationa…
Gleich neben der Fläche mit den stabilen Sportrollstühlen rollte eine leichte Kugel mit Rasselgeräusch über eine große, sehr glatte Tischfläche. Mit Holzkärtchen, genannt "Paddle" wurde die Kugel wie beim Tischtennis über die Platte geschickt. Ziel eines Schlags war jedoch ein Tor wie beim Tischfußball. Gefühlt in Zeitlupe schicken Elias und Chayenne die Kugel hin und her. Es ist offensichtlich für ungeübte Sehende sehr schwierig, mit den lichtdichten Brillen richtigen Ballkontakt zu bekommen. Und noch schwieriger, gut zu zielen. Die Orientierung anhand der Geräusche hat sich nach kurzer Zeit eingestellt, so Elias. Er war überrascht, welche Geräusche er unterscheiden konnte, beispielsweise einen langsamen von einem schnell ankommenden Ball. Chayenne war genauso überrascht. Im Alltag würde sie kaum auf die unterschiedlichen Geräusche achten. Schwierig sei es geworden, wenn die Geräusche im Hintergrund die Spielgeräusche übertönt hätten. Eine neue Erfahrung für die beiden.
SPORTTAG FÜR ALLE AM 29. JUNI IN SOEST
Einen weiteren Sporttag für alle gibt es am 29. Juni im Jahnstadion in Soest. Auch dort werden viele Angebote zum Mitmachen stattfinden, beispielsweise ein Mitmach-Zirkus, Mini-Trampoline, ein Sportparcour, Spiele, Tennis, Bogenschießen und vieles mehr. Weitere Infos hier: https://www.ksb-soest.de/themen/inklusion-im-sport/sporttag-fuer-alle