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NRW-Landtag stimmt Kampagne zum Abbau von Barrieren in der Arbeitswelt zu

08.05.2023
Zwei junge Frauen sitzen an einem Schreibtisch und schauen auf einen PC-Monitor. Eine Frau sitzt in einem Rollstuhl.

Zum Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung rückte auch der NRW-Landtag das Thema in den Fokus. In einem gemeinsamen Antrag forderten CDU und Grüne, Barrieren für Menschen mit Behinderung in der Arbeitswelt abzubauen und mehr Menschen mit Behinderung in Landesbehörden einzustellen. Der Antrag wurde erstmals auch in eine barrierefreie Version in Leichter Sprache übersetzt.

Der Antrag mit dem Titel „Für eine barrierefreie Zukunft – Kampagne zur Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen“ wurde mit breiter Mehrheit im Landtag angenommen. Demnach sollen künftig mindestens fünf Prozent der Neueinstellungen in der Landesverwaltung Menschen mit Behinderungen sein. Insgesamt leben in Nordrhein-Westfalen rund 1,9 Millionen Menschen mit Behinderungen. Sie treffen in ihrem Alltag auf unterschiedlichste Schwierigkeiten. Besonders auf dem Arbeitsmarkt darf es keine Hindernisse geben, die Menschen mit Behinderungen und Arbeitgeber von einer Beschäftigung abhalten, heißt es in dem gemeinsamen Antrag.

Dazu erklärt Dennis Sonne, Sprecher für Inklusion der GRÜNEN Landtagsfraktion: „Ich freue mich ganz besonders darüber, dass dies der erste Antrag der Parlamentsgeschichte ist, der von uns in leichter Sprache eingebracht wurde. Von leichter Sprache profitieren nicht nur Menschen mit Behinderungen, sondern auch ältere Menschen, Zugewanderte sowie Kinder und Jugendliche. Wir müssen bei uns selbst anfangen, denn auch Politik und die Sprache von Politikerinnen und Politikern ist für viele Menschen oft unverständlich und voller Barrieren. Als schwarz-grüne Koalition ist es unser Ziel, für mehr Barrierefreiheit zu sorgen, daher wollen wir in dieser Legislaturperiode eine ganze Reihe von Initiativen und Maßnahmen anstoßen oder umsetzen. So wollen wir beispielweise mit einer Kampagne zur Einstellung von Menschen mit Behinderungen auf dem Allgemeinen Arbeitsmarkt Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber beraten und ein Landesantidiskriminierungsgesetz auf den Weg bringen. Wir sind uns bewusst, dass es bis zu einer umfassenden Barrierefreiheit von Menschen mit Behinderungen noch ein sehr weiter Weg ist. Für die Zukunftsfähigkeit einer modernen, demokratischen und inklusiven Gesellschaft werden wir diese Aufgabe Schritt für Schritt angehen.“

Daniel Hagemeier, Beauftragter für Menschen mit Beeinträchtigungen der CDU-Landtagsfraktion, ergänzt: „Der 5. Mai ist der Europäische Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen. Ich freue mich deshalb, dass wir gerade heute unserem Ziel, die Gleichstellung aller Menschen in unserem Land voranzubringen, mit unserem Antrag näherkommen können. In der Praxis ist es besonders die gleichberechtigte und diskriminierungsfreie Teilhabe am Arbeitsmarkt, die für Menschen mit Behinderung eine Herausforderung darstellt. Die öffentliche Hand als Arbeitgeber hat dabei eine besondere Vorbildfunktion. Die Forderungen unseres Antrags tragen dem Rechnung. Das gilt gleichermaßen für die freie Wirtschaft, die ebenfalls in der Pflicht ist, Barrieren abzubauen. Um Barrierefreiheit und Inklusion gerecht zu werden, werden wir einen interministeriellen Ausschuss unter Führung des für Inklusion zuständigen Ministeriums errichten, der diese Themen als Schnittstelle für alle Bereiche behandelt. Solidarität und Mitmenschlichkeit machen unsere Gesellschaft und jeden einzelnen von uns reicher und stärker.“

Den Antrag in Alltags- und Leichter Sprache finden Sie hier