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Dusel: Gutes Fundament für mehr barrierefreien Wohnraum

17.10.2022
Eine Tafel mit einem gezeichneten Rollstuhl als Hinweisschild zu einem barrierefreien Eingang

Bei seiner Jahrestagung im Bundeskanzleramt hat sich das „Bündnis für bezahlbaren Wohnraum“ kürzlich auf konkrete Maßnahmen zum Thema Barrierefreiheit verständigt.

Demnach soll das KfW-Förderprogramm „Altersgerecht Umbauen“ bedarfsgerecht ausgestattet und mit entsprechenden Länderprogrammen abgestimmt werden. Ein verstärkter Fokus soll auf Investitionen in den bedarfsgerechten barrierefreien Wohnraum im Rahmen der sozialen Wohnraumförderung gelegt werden. Dies schließt die Erhebung von Daten zur Anzahl neu errichteter barrierefreier Wohnungen auf der Grundlage einer abgestimmten Definition von Barrierefreiheit ein. Die Partner verständigten sich zudem auf die Entwicklung und Umsetzung des Bundesprogramms Barrierefreiheit. Schließlich sollen die öffentlichen Gebäude des Bundes verstärkt aus- und umgebaut werden, um den Zugang barrierefrei zu gestalten.

Der Behindertenbeauftragte der Bundesregierung, Jürgen Dusel, begrüßte die im Bündnis erzielten Ergebnisse. „Wir alle sind uns einig, dass wir nicht nur bezahlbaren Wohnraum brauchen, sondern dass wir nachhaltig bauen müssen. Nachhaltigkeit hat aber nicht nur eine ökologische, sondern auch eine soziale Dimension“, sagte Dusel. „Wir haben in Deutschland einen erheblichen Mangel an barrierefreien Wohnungen. Wenn wir in den nächsten Jahren 100.000 öffentlich geförderte Wohnungen bauen, dann wäre es fatal, diese Wohnungen nicht barrierefrei zu bauen. Deswegen bin ich froh, dass wir uns im Bündnis darauf verständigt haben, bei der sozialen Wohnraumförderung die Investitionen in das Bauen ohne Barrieren in den Fokus zu nehmen.“ Dies sei ein gutes Fundament.

Der Bundesbehindertenbeauftragte hob hervor, dass im freifinanzierten Bereich grundsätzlich mehr barrierefrei gebaut werden müsse. Seine Botschaft an die Immobilienwirtschaft: „Das Bauen ohne Barrieren ist lukrativ. Wohnungen ohne Stufen und Stolperfallen, mit ausreichend Bewegungsfläche und viel Licht sind ein Gewinn für alle - und nur marginal teurer“, unterstrich Dusel. Barrierefreiheit habe das Potenzial, ein Qualitätsstandard für modernes Bauen zu werden. Und gerade vor dem Hintergrund einer immer älter werdenden Gesellschaft sei es unsinnig, Wohnungen mit Barrieren zu bauen.

Die Zusammenarbeit im Bündnis wird bis 31.12.2025 fortgeführt. Im Weiteren sollen unter anderem die Landesbauordnungen und die Musterbauordnung im Hinblick auf Vorgaben zur Barrierefreiheit bis 2024 geprüft werden. Der Behindertenbeauftragte wird den Prozess in beratender Funktion weiterhin konstruktiv begleiten.

 

Weitere Informationen

Das Bündnis für bezahlbares Wohnen und Bauen

Mit dem bundesweiten „Bündnis für bezahlbares Wohnen und Bauen“ rief das Bundesbauministerium bereits 2014 ein zentrales Gremium zur Bewältigung aktueller wohnungspolitischer Herausforderungen ins Leben. Im Rahmen dieses Dialogprozesses werden mit den Bundesländern, Kommunen und Verbänden gemeinsam Lösungen für die aktuellen wohnungspolitischen Herausforderungen entwickelt.