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"Behindert mich nicht!"

13.01.2020
Das Bild zeigt vier Frauen mit Behinderung und das Motto der Postkartenaktion.

„Er ist seit Jahren an einen Rollstuhl gefesselt!“, „Sie leidet an Muskelschwund!“ Sprache ist verräterisch und legt offen, was viele Menschen über ihre Mitmenschen mit Behinderung denken: Sie seien Opfer ihrer Schicksale, die Mitleid und Unterstützung benötigen. Ein hartnäckiges Vorurteil, das die Kompetenzzentren Selbstbestimmt Leben NRW mit einer Postkartenkampagne plakativ widerlegen wollen.

Mutig. Lebensfroh. Tatkräftig. Engagiert. Vier Frauen, in Szene gesetzt von der Kölner Fotografin Bettina Flitner, zeigen deutlich, wie sie zu Leben stehen und was sie von diesem erwarten. Ihre Botschaft: „Behindert mich nicht!“ Sie fordern Akzeptanz und aktive Teilnahmemöglichkeiten an der Gesellschaft.

Menschen mit Behinderung mögen körperliche, sinnesbezogene oder kognitive Einschränkungen haben. Doch ist es ihre jeweilige Umwelt, die sie fremdbestimmt und/oder behindert. Denn wären zum Beispiel alle Bürgersteige flach, gäbe es überall Aufzüge, wären alle Anträge in Behörden in Leichter Sprache verfasst, wäre Gebärden- und Schriftdolmetschung bei öffentlichen Veranstaltungen selbstverständlich oder verfügten alle Fernsehsendungen über Audiodeskription, dann könnten alle Menschen einfach(er) teilhaben.

Die KSL NRW wollen mit dieser Aktion Aufmerksamkeit dafür schaffen, dass Barrieren weiterhin abgebaut werden müssen und dies bald geschehen muss. Die bestehenden Barrieren und Vorurteile behindern betroffene Menschen darin, die gleichen Chancen nutzen zu können wie nichtbehinderte Menschen. Frauen mit Behinderung sehen sich oftmals einer Doppel-Diskriminierung ausgesetzt. Darüber hinaus sind doppelt so häufig Opfer von Gewalt wie nichtbehinderte Frauen.

Die Fotos von Christine Linnartz, Jenny Westbomke, Barbara Combrink-Souhjoud und Nicole Andres bringen zum Ausdruck, dass diese Frauen mit Behinderung mitten im Leben stehen, ihren Weg gefunden haben und starke Persönlichkeiten sind. Die vier mussten selbst Mut aufbringen, um sich in der Öffentlichkeit zu präsentieren. Sie wollen damit aber auch anderen Menschen mit Behinderung Mut machen, öffentlich Position zu beziehen.

 

Service

 

Die Postkarten werden im Rahmen von öffentlichen Aktivitäten des KSL Arnsberg im Regierungsbezirk verteilt. Interessenten können die Karten in kleinen Stückzahlen beim KSL Arnsberg kostenlos anfordern. Bitte E-Mail an: presse@ksl-arnsberg.de