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Bundeskanzlerin fordert Inklusion von Anfang an

19.08.2021
  Bundeskanzlerin Merkel auf dem Jahresempfang des Behindertenbeauftragten. Foto: Bundesregierung/Kugler

Berlin – Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich für eine größere Wertschätzung der Arbeit von Menschen mit Behinderungen ausgesprochen. Nach wie vor sei die Arbeitslosigkeit bei behinderten Menschen sehr viel größer, erklärte Merkel gestern Abend in Berlin.

Betriebe dürften die vielen Talente dieser Menschen nicht „brach liegen lassen“, so die Kanzlerin. Dies sei nicht nur eine soziale, sondern auch eine wirtschaftliche Frage. Merkel äußerte sich beim Jahresempfang des Behindertenbeauftragten der Bundesregierung, Jürgen Dusel.

Weiter plädierte Merkel für ein bessere Bezahlung von Menschen mit Behinderungen, die in Werkstätten arbeiteten. Der Werkstattlohn sei sehr gering, hier gelte es, eine neue Regelung zu finden, sagte die Bundeskanzlerin.

Merkel äußerte sich auch ganz persönlich: Sie sei mit Menschen mit geistigen und körperlichen Behin­derungen aufgewachsen, da es neben dem Pfarrhaus ihres Vaters eine diakonische Einrichtung gegeben habe. Für sie sei das selbstverständlich gewesen, sie habe aber lernen müssen, dass es für viele ihrer Mitschüler nicht so sei.

Neben Barrieren für Menschen mit Behinderungen, gebe es immer noch Barrieren in den Köpfen vieler Menschen, so Merkel. Es sei deshalb wichtig, dass schon Kinder mit und ohne Behinderungen, wo immer es möglich sei, Kita und Schulen gemeinsam besuchten.

Dusel betonte, die Pandemie habe noch einmal deutlich gemacht, dass Herausforderungen nur gemein­sam bewältigt werden könnten – „nur wenn wir gemeinschaftlich handeln, achtsam sind und die Ver­nunft walten lassen“. Zunächst seien die Belange der Menschen mit Behinderung nicht immer mitbe­dacht worden, dies habe sich im Laufe der Zeit aber glücklicherweise geändert. © kna/aerzteblatt.de

Quelle_aerzteblatt.de vom 18.August 2021
Foto: Bundesregierung/Kugler

 

 

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